Die Initiative "Gülleverschmutzung stoppen" - ein bisher einmalig breiter Zusammenschluss von Wasserverbänden, Umweltorganisationen und einer Gewerkschaft - hat heute eine Petition an Bundesumweltministerin Barbara Hendricks übergeben. Hinter der Initiative stehen über 1.400 Unternehmen und Organisationen, die gemeinsam über 12 Millionen Menschen erreichen. Mit ihrer Petition, die sich an die zukünftige Bundesregierung und die Europäische Kommission richtet, fordert die Initiative, wirksame Maßnahmen zum Schutz der Trinkwasserressourcen vor Nitratbelastungen durchzusetzen. Jetzt kommt es darauf an, die bestehenden Verordnungen zum Düngerecht einer umfassenden Evaluierung zu unterziehen. In der Vergangenheit häuften sich Berichte, wonach die Böden in zahlreichen Regionen durch Überdüngung belastet und das Grundwasser gefährdet ist. Sollte sich bei den Nitratmessungen im laufenden Jahr herausstellen, dass der Grenzwert von 50 Milligramm Nitrat pro Liter Grundwasser weiterhin überschritten wird, ist eine Nachjustierung der bestehenden Gesetze und Verordnungen erforderlich.
Gelingt es nicht, die Nitratbelastung durch Gülle und andere stickstoffhaltigen Düngemittel merklich zu reduzieren, drohen durch die Wasseraufbereitung Kostensteigerungen für die Verbraucherinnen und Verbraucher. Um bis zu 60 Prozent könnten die Trinkwasserpreise nach Berechnungen des BDEW und des UBA steigen.
Auch der "Gülle-Notstand" in Schleswig-Holstein und Teilen Niedersachsens in diesem Winter zeigt die Grenzen des Systems: Dort mussten Gülle-Notlager errichtet werden, da die bestehenden Gülletanks überzulaufen drohten. Mit der Übergabe der Unterschriften sicherten die Verbände Bundesumweltministerin Hendricks ihre Unterstützung beim Schutz der Trinkwasserressourcen zu.
Statement von Michael Bender, GRÜNE LIGA Bundeskontaktstelle Wasser:
„In allen deutschen Flussgebieten gehören übermäßige Nährstoffeinträge zu den wichtigsten Wasserbewirtschaftungsfragen. Dabei zählt die Nitratrichtlinie zu den
grundlegenden Maßnahmen der Wasserrahmenrichtlinie, deren Umsetzung längst überfällig ist. Gemeinsam mit dem europäischen Umweltbüro setzen wir uns dafür ein, dass Gewässerschutzziele zum Schutz unserer Trinkwasserressourcen, Seen, Bäche, Flüsse, Küstengewässer und Meere auf europäischer Ebene wesentlich besser in der Agrarpolitik verankert werden.“
Die Statements weiterer Bündnispartner sind in der Anlage zur Presseinformation abrufbar.
Die Initiative "Stoppt die Gülle-Verschmutzung - Schützt unser Wasser!" ist eine Initiative des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft gemeinsam mit: Aktion Agrar, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, Deutsche Umwelthilfe, Deutscher Naturschutzring, Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches, Germanwatch, Greenpeace, GRÜNE LIGA, NABU – Naturschutzbund Deutschland und der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.guelleverschmutzung-stoppen.de.
Jasmin Herbell
Pressereferentin / Press Officer
Tel. +49 30 300199-1168
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