Cottbus, 24.06.2022. Das Umweltnetzwerk GRÜNE LIGA warnt vor einer Verschärfung des Wassermangels in der Spree durch die von der Bundesregierung geplante Wiederinbetriebnahme der Kraftwerksblöcke Jänschwalde E und F. Betroffen kann auch die Trinkwassergewinnung für zwei Millionen Menschen sein. Wenn überhaupt, dürften diese Blöcke deshalb nur nachrangig nach anderen Kraftwerken eingesetzt werden.
„Werden die Blöcke E und F stark ausgelastet, gehen der Spree weitere 13 Millionen Kubikmeter Wasser pro Jahr durch die Kühltürme verloren. Seit die Blöcke zuletzt in Betrieb waren, hat sich der Wassermangel im Spreegebiet durch die Dürrejahre massiv verschärft. Ein erneutes Ansteigen des Kühlwasserverbrauchs kann deshalb auf Kosten der Trinkwassergewinnung für Berlin und Frankfurt (Oder) gehen.“ warnt René Schuster, Braunkohle-Experte der GRÜNEN LIGA.
Lacoma war etwas Besonderes: ein Dorf, dass sich unter den Bedingungen der DDR gegen seine Umsiedlung wehrte, später die wahrscheinlich erste Besetzung eines Dorfes gegen Braunkohleabbau in Deutschland, dann ein Kunst- und Kulturfreiraum auf Zeit und schließlich Anlass für die bis dahin bundesweit größte Baumbesetzung. Ein Kampf, der unter den Bedingungen des Jahres 2007 noch verlorenging, aber Grundlagen für späteren erfolgreichen Braunkohlewiderstand legte.
Auf Einladung der Cottbuser GRÜNE LIGA-Gruppe trafen sich am 11. Juni 2022 viele Akteure des Lacoma-Widerstandes, an dem was vom Originalschauplatz am Rand der Stadt Cottbus noch übrig ist. Bei einer Fotoaktion zu Beginn hielten frühere Lacoma-Bewohner*innen eine großformatige Dorfansicht vor den Tagebau, der als geplanter „Cottbuser Ostsee“ geflutet wird. Lacoma lag am Rand des Tagebaues - nur ein kleiner Teil des Ortes ist noch erkennbar, der allergrößte im Tagebau verschwunden. Vielen fiel es nicht leicht an so einen Ort zurückzukehren. Doch schließlich überwog die Freude über das Wiedersehen der Wegbegleiter*innen – sie stand während des Festes fast allen ins Gesicht geschrieben.
Nach zwei virtuellen Jahren ist das Umweltfestival jetzt endlich zurück am Brandenburger Tor. Am Sonntag feiert die GRÜNE LIGA Berlin gemeinsam mit Berlin und seinen Gästen wieder mitten im Zentrum der Stadt. „Besonders freuen wir uns in diesem Jahr auch über die hochkarätigen Gäste, die gemeinsam mit uns den Internationalen Tag der Umwelt begehen,“ ist Sandra Kolberg, Geschäftsführerin der GRÜNEN LIGA Berlin begeistert.
So debattieren Bundesumweltministerin Steffi Lemke und Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir – passend zum diesjährigen Motto „Wasser – Elixier des Lebens“ – mit Prof. Dr. Götz Rehn, Geschäftsführer von Alnatura, und Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Hartmut Vogtmann, Beiratsvorsitzender der Alnatura Bio-Bauern-Initiative, auf der großen Festivalbühne angesichts von Trockenheit, Schadstoffemissionen und Bodendegradation über Lösungen für eine zukunftsfähige Landwirtschaft. Auf der Bühne am Sowjetischen Ehrenmal steht das Thema vegane Ernährung auf dem Programm. Kochshows zeigen, wie viel Leckeres sich alles aus veganen Zutaten zaubern lässt. Mit dem Stück „Die Drachen des Meeres“ von der Straßentheatergruppe „Producciones Abismales“ wird die Ozeanverschmutzung durch Plastikmüll thematisiert.
Potsdam, 9.5.2022. This week, the expert participation in the climate plan enters the second round. On this occasion, 27 stakeholders, who are involved by the Ministry of the Environment (MLUK) as experts in the development of the climate plan, published an open letter to Minister President Woidke today.
The experts from civil society, business and science call on the state government to specify in the climate plan the total amount of residual emissions that Brandenburg will still emit until it achieves climate neutrality. They also demand that these amounts of maximum residual emissions be anchored in a climate protection law. The demand is supported by over 70 Brandenburg organisations from the fields of climate, environmental and nature protection, transport associations, conventional and organic agriculture, forestry and hunting, the energy industry, local civil society initiatives, scientists and members of the Brandenburg Sustainability Advisory Council.
The Jänschwalde opencast mine does not have to be stopped on 15 May, according to today's decision by the Berlin-Brandenburg Higher Administrative Court (OVG). The Higher Administrative Court refused to suspend the current opencast mining permit in summary proceedings and amended a corresponding decision of the Cottbus Administrative Court.
"With today's decision, the legal ambiguity surrounding the Jänschwalde opencast mine continues. The court expressly leaves open whether the opencast mine is currently being operated illegally. This can only be decided in the main proceedings. The region affected by the lowering of the groundwater will be confronted with the consequences of the open-cast mine for a long time to come," says Sascha Müller-Kraenner, national director of Deutsche Umwelthilfe.
"In the case of the Jänschwalde opencast mine, LEAG still lacks several permits to implement its ideas. For example, it is still unclear whether the water extraction, which has so far only been permitted until 2022, can be extended until 2044 as requested by LEAG. In addition, the company wants to deviate from the current lignite mining plan in terms of recultivation and has not yet received permission from the authorities to do so. In all these proceedings, we will intensively examine how the damage to the water balance caused by opencast mining can be effectively minimised," says René Schuster of the GRÜNE LIGA.