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Petition: Vollständige Renaturierung der Industriebrache in der Ilmaue/Oberweimar

Petition Renaturierung Industriebrache

Die Umwelt- und Naturschutzverbände BUND, NABU und GRÜNE LIGA fordern mit der Petition das Land Thüringen und die Stadt Weimar auf, sich für die durchgängige Wiederherstellung der Ilmaue im Bereich des ehemaligen Betriebsgeländes der Elektroinstallation Oberweimar (EOW-Gelände) auf der Basis der landes- und kommunalpolitischen Beschlüsse und Programme einzusetzen. In Zeiten des für alle sichtbaren massiven Artensterbens und der schrittweisen Naturzerstörung braucht es 100 % Renaturierung und keine halben Sachen!

Wir fordern:

ALLE baulichen Anlagen werden zurückgebaut, die natürliche Geländehöhe wiederhergestellt und die Flächen vollständig renaturiert,

  • um aktiv den Klimaschutz zu befördern
  • um die Maßnahmen des Thüringer Landesprogramm Hochwasserschutz 2016 – 2021 und des derzeit in der Anhörung befindlichen Thüringer Landesprogramm Hochwasserschutz 2022 – 2027 umzusetzen,
  • um die Ziele der Thüringer Strategie zur Erhaltung der biologischen Vielfalt zu erreichen,
  • um die Vorgaben des Regionalplanes Mittelthüringen umzusetzen,
  • um die Zielstellung des Flächennutzungsplanes (FNP) und des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (ISEK) der Stadt Weimar zu erreichen,
  • um eine durchgehende Verbindung zwischen der Auenlandschaft des Landschaftsschutzgebietes Mittleres Ilmtal und dem UNESCO-Weltkulturerbe Park an der Ilm herzustellen.
  • um die bisher naturschutzrechtlich angeordneten und umgesetzten Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen und die damit verbundenen finanziellen Aufwendungen im geplanten vollem Umfang zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft zur Geltung zu bringen.

 

Wir wenden uns gegen den Grundstücksverkauf zur reinen privatwirtschaftlichen Nutzung des Geländes durch ein einzelnes Unternehmen.

  1. Das Vorhaben widerspricht vertraglich geregelten Verbindlichkeiten
    Die Stadt Weimar hat das Grundstück des ehemaligen EOW-Geländes 1992 von der Treuhandanstalt erworben, mit der Auflage, die aufstehenden Gebäude vollständig zu entfernen, den Rückbau zu betreiben und das Gelände langfristig zu renaturieren.
  2. Es fanden seitens der Stadt Weimar keine den Petenten bekannten Prüfungen von Alternativstandorten für das aktuell kaufbereite Unternehmen statt. Es besteht weder eine sachliche Begründung noch eine sachliche Notwendigkeit für die Investition innerhalb dieses sehr wertvollen Landschaftsraumes der Ilmaue.
  3. Das Vorhaben widerspricht kommunalpolitischen Vorgaben und entwertet bereits langjährig angelegte Naturschutzmaßnahmen.
    Rund die Hälfte der notwendigen Maßnahmen für die vollständige Renaturierung wurden als Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen nach Naturschutzrecht bereits umgesetzt. Um die Renaturierung fortzusetzen, hat die Stadt Weimar 2011 alle betroffenen Flurstücke des EOW-Geländes für den Ausgleichsflächenpool der Impulsregion Erfurt-Weimar-Jena angemeldet.
  4. Das Vorhaben widerspricht landespolitischen Vorgaben und Entwicklungszielen im Hochwasser-, Natur- und Klimaschutz.
    Das Gelände befindet sich vollständig im Überschwemmungsgebiet der Ilm auf dem Stadtgebiet Weimar. Das Überschwemmungsgebiet der Ilm im Landkreis Weimarer Land und in der kreisfreien Stadt Weimar von Barchfeld bis Kleinkromsdorf wurde mit der Verordnung vom 9. Mai 2006 (StAnz Nr. 30/2006, S. 1155-1156) festgesetzt.
    Die Renaturierung der Ilmaue am EOW-Gelände ist eine Notwendigkeit für Klimaschutz und Naturschutz in Thüringen. Sie unterstützt die Maßnahmen der EG–WRRL (Wasserrahmenrichtlinie) zur Wiederherstellung eines guten ökologischen Zustandes der Ilm. Das Auengebiet zwischen Oberweimar und Ehringsdorf kann zu einem wichtigen Trittstein mit zahlreichen Lebensräumen für vom Aussterben bedrohten Pflanzen- und Tierarten im Biotopverbundsystem zwischen dem mittleren und dem unteren Ilmtal entwickelt werden. Eine durchgehende unversiegelte Ilmaue verbessert als überregional wirksame Luftleitbahn die Frischluftversorgung der Stadt und erhöht den Erholungswert der Landschaft.
  5. Das Vorhaben widerspricht landespolitischen Entwicklungszielen für den Kulturlandschaftsraum.
    Ein Landschaftspark zur Verbindung der heutigen UNESCO-Weltkulturerbestätten Schloss und Park Tiefurt, Park an der Ilm und Schloss und Park Belvedere wurde bereits von Herzogin Maria Pawlowna im 19. Jahrhundert geplant. Im Zuge der Landesverschönerung sollte analog des Beispiels des Dessau-Wörlitzer Gartenreiches großräumig eine Kulturlandschaft in Weimar gestaltet werden, deren Bedeutung eine Ausstrahlung weit über die Landesgrenzen hinaus erreicht hätte. Mit dem vollständigen Rückbau der Gebäude des EOW-Geländes besteht die einmalige Chance die städtebaulichen Fehlentwicklungen der Vergangenheit, insbesondere aus der DDR-Zeit zu reparieren sowie den bereits im 19. Jahrhundert formulierten kulturellen Anspruch bei der Gestaltung von Landschaftsräumen umzusetzen. Die Renaturierung und Gestaltung einer Kulturlandschaft ohne bauliche Störungen verbindet nicht nur die weltweit beachteten Parkanlagen der klassischen und nachklassischen Zeit in Weimar.

 

Zusammenfassung
Durch den konsequenten Rückbau des ehemaligen Industriestandortes EOW und eine vorrangige Berücksichtigung der Themen Klimaschutz, Hochwassermanagement und Naturschutz im Sinn einer ökologischen und naturnahen Entwicklung kann innerhalb der Auenlandschaft eine zukunftsweisende Stadtentwicklung im Umgang mit den natürlichen Ressourcen am Standort eingeleitet werden.

 

Deshalb: Jetzt Mitzeichnen!

Hier geht es direkt zur Petition

Unter https://eow.weimar-weiterdenken.de/  stehen ausführliche Informationen bereit.

 

Foto: Thomas Bleicher (2003)

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