Der Wohn- und Gebäudesektor verbraucht nicht nur den Großteil der Ressourcen in Deutschland, sondern verursacht außerdem viel Müll und Treibhausgasemissionen. Die GRÜNE LIGA setzt sich daher für eine umsichtige Bau- und Wohnpolitik ein, die auch den sogenannten ungenutzten Wohnraum in den Blick nimmt, z.B. leerstehende Kinderzimmer oder Einliegerwohnungen in Einfamilienhäusern. Anstatt nur auf Neubau zu setzen, geht es um die Frage wie mit diesem ungenutzten Wohnraum nachhaltig umgegangen werden kann, sodass Eigentümer*innen und Gesellschaft profitieren.
Die Datenbank mit Wohnberatungs-, Vermittlungs- und Förderangeboten erreicht Ihr unter https://grueneliga.de/wohnraum-datenbank.
Wie können Kommunen ungenutzten Wohnraum mobilisieren und dabei unter Umständen sogar eine soziale Wohnraumversorgung erreichen? Dieser Frage gehen wir in unserem Webinar am Montag, 30. September 2024 um 14 Uhr nach. Drei Kommunalvertreter*innen werden Förderprogramme vorstellen, die auf verschiedene Weise ungenutzten Wohnraum mobilisieren. Neben Wohnraumversorgung geht es dabei auch um sozialen Zusammenhalt.
Nach den Vorträgen wird jeweils Raum für Fragen sein. Die Veranstaltung dauert 1,5 Stunden. Wir bitten um Anmeldung bis 29. September an wohnflaeche[at]grueneliga.de.
Es stellen sich vor:
Rund 85 Prozent der Wohngebäude in Deutschland sind Ein- und Zweifamilienhäuser. Anders als der Name vermuten lässt, werden diese mittlerweile zu knapp 70 Prozent von ein oder zwei Personen bewohnt. Für manche ist dasein Luxus, der bewusst genossen wird. Umfragen zeigen jedoch, dass sich 20 bis 30 Prozent der Haus-Eigentümer*innen Veränderung wünschen. Sei es, weil die Instandhaltung von Haus und Garten alsBelastung wahrgenommen wird, sei es aus dem Wunsch nach mehr Gesellschaft oder auch, weil die Idee besteht, eine Einliegerwohnung im wenig genutzten Obergeschoss zu schaffen.
Um Handlungsmöglichkeiten von Eigentümer*innen und Kommunen zu diskutieren, organisierte Fridays for Future Tharandt Ende Mai eine Veranstaltung in der Reihe „Tharandt spricht“ zum „Haus mit Zukunft“. In der Kuppelhalle gab Arthur Haus, Referent für Wohnen der GRÜNEN LIGA, zu Beginn einen Impuls mit verschieden Ideen für die Weiterentwicklung von Einfamilienhäusern: von Untermiete über gemeinschaftliche Wohnformen bis Umbau und Umzug.
Wie geht es weiter mit dem großen „Einfamilienhaus“-Bestand in deutschen Kommunen? Diese Frage stellen sich auch die LEADER-Region Mittleres Ostfriesland sowie der Kreis Stormarn (nördlich von Hamburg). Im Rahmen eines von der Deutschen Postcode Lotterie geförderten Vortragsangebots reiste unser Referent für Wohnen, Arthur Haus, für zwei Veranstaltungen nach Norddeutschland.
Der Flächenverbrauch in Ostfriesland ist im deutschlandweiten Vergleich besonders hoch und das obwohl die Bevölkerung eher stagniert und im Schnitt stetig älter wird. „Einfamilienhäuser“, die nur von einer Person bewohnt werden, sind auch hier keine Seltenheit – das gilt auch für die typischen ostfriesischen Bauernhäuser mit bis zu 500 m² Wohnfläche. Gleichzeitig besteht ein hoher Bedarf an Mietwohnungsraum, z.B. für jüngere Familien oder Auszubildende.
Bei einem Vortrag vor Kommunalvertreter*innen und Akteur*innen der Alten- und Wohnberatung zeigte Arthur Haus Möglichkeiten auf wie das Thema in der Region auf die Agenda gebracht werden könnte und wie Personen unterstützt werden können, die z.B. ihr Haus für eine geteilte Nutzung umbauen möchten. Im Anschluss der Veranstaltung wurde eine Arbeitsgruppe gegründet, um konkrete Schritte auszuarbeiten.
Berlin, 23.04.2024. In einer gemeinsamen Stellungnahme kritisieren sechs Berliner Naturschutz- und Umweltverbände die geplanten Einschnitte im "Schneller-Bauen-Gesetz" des Landes Berlin. Angeblich sollen mit dem von Bausenator Christian Gaebler (SPD) kürzlich vorgelegten Gesetzentwurf Bauvorhaben schneller als bisher umgesetzt werden können.
Viele der geplanten unnötigen und sinnfreien Einschnitte beim Natur- und Artenschutz im Senatsentwurf des "Schneller-Bauen-Gesetzes" werden allerdings nicht dazu beitragen, dass Bauvorhaben in Berlin künftig schneller umgesetzt werden können. Statt mit einem "Schneller-Bauen-Gesetz" auf der Grünen Wiese ohne Natur- und Artenschutz den Neubau voranzutreiben, sollte sich Senator Gaebler vor allem um Themen wie den Umbau vorhandener Gebäude zu Wohnraum oder Aufstockung kümmern.
Die Verbände kritisieren unter anderem folgende geplante Regelungen: Ersatzmaßnahmen sollen zukünftig nicht mehr innerhalb einer Frist von zwei Jahren ausgeglichen werden. Davon abgesehen, dass Bauvorhaben damit nicht schneller fertig gestellt werden, erschwert das die ohnehin schon komplizierten Kontrollmaßnahmen, weil die Ämter teilweise nicht über die personellen Kapazitäten verfügen. Sanktionsmöglichkeiten werden damit erheblich erschwert, wenn nicht verhindert.