Die Rauchschwalben sind auch als Sommerboten bekannt, da sie gegen Ende des Frühlings aus ihren Überwinterungsquatieren in Afrika wieder nach Europa zurückkehren. Doch dieses Jahr kamen deutlich weniger als üblich zurück ins Kohrener Land. „Das ist wahrscheinlich das schlechteste Jahr seit Beginn unserer Aufzeichnungen“ resümiert Tomas Brückmann, Rauchschwalben-Experte der GRÜNEN LIGA.
Der drastische Rückgang der Rauchschwalben und anderer heimischer Zugvogelarten ist ein weiteres besorgniserregendes Zeichen für den Zustand unserer Umwelt. Die voranschreitende Klimakrise zeigt ihre Auswirkungen auch hier bei unseren heimischen Arten. Wenn wir nicht bald anfangen zu handeln, wird es in nicht allzu ferner Zukunft keine Rauchschwalben mehr geben. Damit gerät das Ökosystem aus dem Gleichgewicht und wir verlieren nicht nur einen natürlichen Schädlingsbekämpfer, sondern auch einen Teil unserer Kultur.
Nach der mutwilligen Zerstörung von Schwalbennestern wurde 2007 die Aktion "Schwalbenfreundliches Haus" gegründet. Seit 2008 werden Menschen die Schwalben an ihren Häusern brüten lassen mit einer Schwalbenplakette belohnt.
Die Plakete für ist besonders für Hotels, Pensionen und Restaurants eine Auszeichnung für Schwalben- und damit Naturfreundlichkeit. Ebenso schlossen sich jedoch viele Privatleute der Aktion an und unterstützten die Vögel teilweise sogar mit aufgehängten Starthilfen zum Nestbau. Ein gutes Auskommen von Schwalbe und Mensch muss keine Utopie sein.
Nun wurden 26 Gehöfte von der GRÜNEN LIGA Kohrener Land in Zusammenarbeit mit Nabu ausgezeichnet. Hierzu veröffentlichte das ARD eine Dokumentation in welcher der Pestizide-Experte der GRÜNEN LIGA Tomas Brückmann von der aktuellen Situation berichtet.
Berlin, 12.12.2018. Die GRÜNE LIGA Kohrener Land engagiert sich gemeinsam mit den Zugvogel-Patenschaften des NABU für das Überwinterungsgebiet der bedrohten einheimischen Rauchschwalbe im Regenwald Nigerias. 700 Euro wurden diese Woche an die Menschen in Ebakken übergeben. Mit dem Geld soll eine Schneise ins Elefantengras geschlagen werden, um den Schlafplatz vor Bränden zu schützen. Außerdem sollen vor Ort junge Erwachsene beim Schutz der Rauchschwalbe unterstützt werden. (Foto: Himma Bakam)