Auch in der DDR gab es Widerstand gegen die Nutzung der Atomenergie - die große Anti-Atombewegung, wie in Westdeutschland, gab es in der DDR so aber nicht. Mit der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl begannen viele Diskussionen, die in den öffentlichen Medien der DDR aber so nicht vorkamen. Menschen stellten Fragen zur Strahlenbelastung und Sicherheit der Kernkraftwerke in der DDR. Die SED und das Ministerium für Staatssicherheit (MFS) versuchten mit allen Mitteln, jeglichen Widerstand zu verhindern. Umweltgruppen in der DDR, meist bei der Kirche angesiedelt, verbreiteten kritisches Info–Material.
Mit Aktivisten, Künstlerinnen, Wissenschaftlern wollen wir uns dem Thema der Atomenergie in der DDR annehmen und dies von verschiedenen Seiten beleuchten. Die Tagung soll dazu dienen, einen ersten Überblick über das Geschehen in der DDR zu gewinnen. So dauern der Rückbau der KKW Rheinsberg und Greifswald bis heute an, der Uranbergbau der Wismut AG und die Energieprobleme der DDR sollten 30 Jahre nach der Wende unbedingt angesprochen werden.
Der Umweltverband GRÜNE LIGA, der meist in Ostdeutschland vertreten ist, will sich dieser Aufgabe stellen und hofft auf Mitwirkung und Unterstützung.
Filmbeitrag: "Atomstrom aus Rheinsberg" (1966)
Moderation: Reinhard Dalchow, GRÜNE LIGA
Die GRÜNE LIGA in Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung, dem Forschungszentrum für Umweltpolitik der FU Berlin, dem Netzwerk Nukleares Gedächtnis (NeNuG) und der Stiftung Haus der Demokratie und Menschenrechte.
Samstag den 16. November 2019, 10.00 - 16.00
Robert Havemann Saal
Haus der Demokratie und Menschenrechte
Greifswalder Straße 4
10405 Berlin
Ein Tagungsbeitrag von 7,- Euro ist beim Einlass zu entrichten.
A n m e l d u n g h i e r