„Die GRÜNE LIGA fordert von Bundesregierung die alsbaldige gesetzliche Umsetzung eines Verbotes der Vernichtung von Lebensmitteln. Mit solch einem Verbot könnte eine große Menge landwirtschaftlich erzeugter Produkte gerettet werden. Somit bräuchten nicht die ökologischen Vorrangflächen geopfert werden“, erklärt der Pestidexperte des Umweltverbandes Tomas Brückmann. Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) kündigte an, ökologische Vorrangflächen freizugeben. Zukünftig sollen diese Flächen demnach unter dem Einsatz von Pestiziden mit Feldfrüchten bebaut werden, um die Folgen des Ukraine-Krieges abzumildern. „Wir bräuchten es nur unseren Nachbarn nachzumachen. In Frankreich und auch in der Tschechischen Republik ist eine Vernichtung von Nahrungsmittel gesetzlich verboten“, so der Umweltschützer.
Ökologische Vorrangflächen auf landwirtschaftlich bewirtschafteten Flächen sind laut der GRÜNEN LIGA auch weiterhin dringend notwendig. Auf den sogenannten Flächen des Offenlandes vollzieht sich gegenwärtig ein Artensterben ungeahnten Ausmaßes. Zwei Drittel aller Arten dieses Lebensraumes stehen auf den Roten Listen der bestandsbedrohten Tier- und Pflanzenarten. Ehemals häufige Vogelarten, wie Rebhuhn, Kiebitz, Haubenlerche und Wiesenpieper sind heute in Deutschland extrem selten geworden oder fast ausgestorben. Nach Angaben des Umweltnetzwerkes werden etwa 50 Prozent der Fläche Deutschlands landwirtschaftlich bewirtschaftet. 12 Millionen Tonnen Lebensmittel werden nach Angaben des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) jährlich als Abfall entsorgt.
Info des BMEL zur Lebensmittelverschwendung: https://www.bmel.de/DE/themen/ernaehrung/lebensmittelverschwendung/lebensmittelverschwendung_node.html
Infos zu den Verboten der Lebensmittelverschwendung in Frankreich und Tschechien
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/lebensmittel-verschwendung-containern-1.4331886
https://utopia.de/tschechien-supermaerkte-lebensmittel-spenden-120398/