Das Umweltnetzwerk GRÜNE LIGA ist besorgt über die Rutschungen am der Stadt zugewandten Ufer des Cottbuser Ostsees, des ehemaligen Braunkohlentagebaues Cottbus-Nord.
„Wenn das gewachsene Ufer eines Tagebausees ins Rutschen kommt, ist das ungewöhnlich und besorgniserregend. Mit Schlichow liegt eine bewohnte Siedlung in unmittelbarer Nähe der Rutschung. Zudem ist der Bereich der Kaimauer betroffen, in dem die Stadt Cottbus umfangreich das Seeufer entwickeln will und in den Millionen an Strukturgeldern fließen.“ sagt René Schuster, Braunkohleexperte des Verbandes.
Im Februar und März ist es zu mehreren Rutschungsereignissen gekommen. Im Cottbuser Ortsteil Schlichow wurde der frühere Lärmschutzdamm umfangreich abgesperrt. Derzeit sei die LEAG mit der Analyse der Ursachen beschäftigt. Das bestätigten LEAG und Bergbehörde auf Anfrage der GRÜNEN LIGA am vergangenen Donnerstag in der Sitzung des Brandenburgischen Braunkohlenausschusses. Der zuständige Abteilungsleiter im Landesamt für Bergbau, Geowissenschaften und Rohstoffe wies dabei auch darauf hin, dass die Rutschung optisch der im Helenesee bei Frankfurt(Oder) ähnelt.
Normalerweise ist nur die von den Baggern aufgeschüttete Kippenseite rutschungsgefährdet. Für den Tagebau Cottbus-Nord liegt seit 2012 ein zugelassener Abschlussbetriebsplan vor, so dass alle Risiken im Vorfeld geprüft und durch festgelegte Maßnahmen ausgeschlossen sein müssten.
Bei der optisch ähnlichen Rutschung im Helenesee handelt es sich um einen unsanierten früheren Tagebau, der bereits über Jahrzehnte als Badesee genutzt worden war und nun vollständig für die Erholungsnutzung gesperrt werden musste.