Am 11. Juni wird ein Fest im früheren Dorf Lacoma Menschen erneut zusammenbringen, die sich für die Rettung des Ortes und seiner Teichlandschaft vor dem Tagebau eingesetzt haben.
"Wir freuen uns auf ein Wiedersehen mit allen, die den Widerstand gegen die Abbaggerung begleitet und unterstützt haben, wollen ihn aber auch für diejenigen erlebbar machen, die später geboren oder in die Lausitz gekommen sind." sagt Liane Dotzauer von der Umweltgruppe Cottbus.
Das Fest findet am 11. Juni vor Ort in Lacoma, an der heutigen Zufahrt zum "Cottbuser Ostsee" (Lieskower See) statt. Um 12 Uhr wird eine zweisprachige Führung durch den ehemaligen Ort beginnen, ab 13:30 Uhr das Bühnenprogramm. In bewusster Anlehnung an die Lacoma-Feste der Jahre 1991 bis 2007 stehen eine Diskussionsrunde, eine sorbisch-deutsche Lesebühne, Lieder von Gerhard Gundermann und Mitmachtanz von serbska reja auf dem Programm. Das abendliches Konzert bestreitet die Band "Lari und die Pausenmusik", im Anschluss legt DJ Ida Bux auf. Während des Festes haben die Gäste die Möglichkeit, ihre persönlichen Erinnerungen an Lacoma in Videointerviews zu erzählen.
Nach der Umsiedlung der meisten ursprünglichen Einwohner entstand ab 1992 mit der Neubesiedlung des Ortes für mehr als zehn Jahre ein Freiraum für ganz verschiedene Lebensentwürfe, der das kulturelle Leben in Cottbus bereicherte. Die vielfältigen und kreativen Aktionen der Neusiedler konnten jedoch letztlich die Zerstörung für den Tagebau Cottbus-Nord nicht verhindern.
Das Lacoma-Fest 2022 wird veranstaltet von der Umweltgruppe Cottbus und unterstützt durch das Sonnencent-Förderprogramm der Energiewerke Schönau, die Stiftung für das sorbische Volk und die Rosa-Luxemburg-Stiftung Cottbus.