Jänschwalde/Taubendorf, 30.03.2019. Bei einem Waldspaziergang im Vorfeld des Braunkohletagebaus Jänschwalde informierten sich heute etwa 250 umweltbewegte Bürger vor Ort über die Landschaftszerstörung durch den Tagebau. Ziel der Wanderung ist ein Waldstück, das von der Enteignung durch den Kohlekonzern LEAG bedroht ist.
„Wir wollen unseren Wald nicht für den Tagebau hergeben. Er soll für mehr Abstand der Grube zu meinem Heimatort Taubendorf sorgen, damit das Leben dort erträglich bleibt. Dass eine Enteignung zugunsten zweier tschechischer Multi-Milliardäre, denen der Kohlekonzern gehört, dem Gemeinwohl dienen soll, ist absurd.“ sagt Grundeigentümer Jens Gebke, der ebenfalls den Waldspazierganges begleitete.
„Spätestens seit dem Bericht der Kohlekommission ist klar, dass auch genehmigte Tagebaue verkleinert werden müssen, weil nicht mehr sämtliche Kohle gebraucht wird. Diese Kohle muss dort liegen bleiben, wo dadurch Dörfern und Natur besser geschützt werden können.“ sagt René Schuster von der GRÜNEN LIGA.
Für einen früheren Stopp des Tagebaus hat sich auch der Gemeinderat der zuständigen Gemeinde Schenkendöbern in einem bereits 2017 gefassten Beschluss ausgesprochen.
Gegen die aktuelle Betriebsplangenehmigung des Tagebaus Jänschwalde geht derzeit ein Klagebündnis aus Deutscher Umwelthilfe und GRÜNE LIGA beim Verwaltungsgericht Cottbus vor, weil der Tagebau durch seine Grundwasserabsenkung umliegende europäische Schutzgebiete be-einträchtigt und die in solchen Fällen vorgeschriebene Verträglichkeits-prüfung nicht durchgeführt wurde.
Die Cottbuser GRÜNE LIGA Gruppe hat die heutige Wanderung organisiert und bei den Behörden angemeldet. René Schuster dazu: „Beim Spaziergang an der Grubenkante erleben unsere Gäste eindrucksvoll, wie sich der Tagebau durch die Landschaft frisst und erfahren viel über die Hintergründe.“