Die GRÜNE LIGA begrüßt ausdrücklich die Entscheidung der EU-Kommission, dem umstrittenen Lithiumabbauprojekt der Zinnwald Lithium GmbH keinen Status als „strategisches Projekt“ im Rahmen des EU-Gesetzes über kritische Rohstoffe (CRMA) zu verleihen. Dieser Erfolg ist ein direktes Ergebnis des entschlossenen und gut begründeten Widerstands der GRÜNEN LIGA gemeinsam mitBürgerinitiativen aus Bärenstein, Liebenau, Zinnwald und der tschechischen Organisation Cinvald z.s.
Bereits im Herbst 2024 hatten die Initiativen, unterstützt von Umweltverbänden, ein detailliertes Schreiben an die EU-Kommission übermittelt. Darin wurde dargelegt, warum das Vorhaben nicht nur ökologisch hochriskant, sondern auch wirtschaftlich fragwürdig und sozial nicht verantwortbar ist. Die Zinnwald Lithium GmbH hatte sich trotz fehlender Machbarkeitsstudien und massiver öffentlicher Bedenken um eine Privilegierung als strategisches Projekt beworben, was mit erheblichen Vorteilen bei Genehmigung und Förderung verbunden gewesen wäre.
Auf der Jahreshauptmitgliederversammlung 2025 der GRÜNEN LIGA erklärte Jens Weber von der Regionalgruppe Osterzgebirge: „Die EU-Kommission ist unseren Argumenten gefolgt. Das zeigt, dass auch auf europäischer Ebene die Stimme der Zivilgesellschaft Gewicht hat – wenn sie sachlich, klar und gemeinsam erhoben wird. Der Lithiumabbau in dieser Form hätte gravierende Folgen für Natur, Landschaft und Menschen gehabt. Dieser Etappensieg ist ein großer Erfolg für uns alle, aber wir bleiben wachsam.“
René Schuster, Bundesvorsitzender der GRÜNEN LIGA, unterstrich die Bedeutung des gemeinsamen Engagements: „Diese Entscheidung ist ein gutes Signal – für den Naturschutz, für die Demokratie und für die Menschen vor Ort. Der strategische Status wurde verhindert, weil engagierte Bürgerinnen und Bürger gemeinsam mit der GRÜNEN LIGA fundiert, faktenbasiert und mit Herzblut für ihre Region eingetreten sind. Das zeigt: Bürgerengagement kann mächtiger sein als Konzerninteressen.“
Die Entscheidung der EU-Kommission ist ein bedeutender Etappensieg für den Schutz des sensiblen Naturraums im Osterzgebirge. Die Region ist geprägt von einmaligen Kulturlandschaften, wertvollen Biotopen und zahlreichen geschützten Arten. Gleichzeitig mahnt die GRÜNE LIGA zur Wachsamkeit: Die Zinnwald Lithium GmbH hat bereits angekündigt, ihre Planungen unabhängig von der Brüsseler Entscheidung weiterzuverfolgen. Zudem wurde auf tschechischer Seite dem Projekt des Unternehmens Geomet s.r.o. der strategische Status erteilt – mit potenziell ähnlichen Auswirkungen auf Umwelt und Bevölkerung.
Die GRÜNE LIGA kündigt an, auch weiterhin an der Seite der Initiativen für den Schutz der Region zu stehen. Die Ablehnung des strategischen Status ist eine wichtige Atempause – aber keineswegs das Ende der Auseinandersetzung um einen verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen.