Der größte schwedische Fernsehsender TV4 hat sich in einer Reihe von Beiträgen der Frage gewidmet, welche Folgen der Verkauf der Lausitzer Braunkohle durch Vattenfall an die tschechische EPH-Gruppe hatte. Dabei kommen auch bleibewillige Einwohner von Mühlrose und die GRÜNE LIGA zu Wort. Der Fernsehbeitrag (3:42 min) ist wegen der überwiegend deutschen O-Töne gut verständlich.
Die Umweltgruppe Cottbus hat am 28. Oktober einen neuen Lausitzer Kohle-Rundbrief herausgegeben. Hier die Themen:
1. Brandenburger Koalitionsvertrag: Planverfahren zur Rettung Proschims sofort beginnen
2. „Mühlrose bleibt!“: Tagebau-Betroffene aus ganz Deutschland trafen sich in der Lausitz
3. Strom aus Kohlekraftwerk Jänschwalde in Frankreich als Ökostrom vermarktet
4. neuer Vertrag über Wärmelieferungen aus Jänschwalde – mit oder ohne Kohle
5. Cottbuser Kunstprojekt widmet dem Klimakabinett ein Musikvideo
6. Online-Petition an sächsischen Landtag
7. Verhaltene Online-Beteiligung zum Lausitz-Leitbild
Cottbus, 25.10.2019. Der Umweltverband GRÜNE LIGA sieht im heute vorgestellten brandenburgischen Koalitionsvertrag deutliche Fortschritte im Vergleich zur Vorgängerregierung. Zugleich kritisiert er, dass die wesentliche Verantwortung zur Rettung des Dorfes Proschim der Großen Koalition im Bund zugeschoben wird.
René Schuster von der GRÜNEN LIGA: "Die zugesagte Planungssicherheit für das Dorf Proschim lässt sich nur über eine Änderung des Braunkohlenplanes herstellen. Mit dieser soll nun unnötigerweise an ein Gesetz des Bundes gewartet werden. Sollte dort die große Koalition platzen, wäre das auf unbestimmte Zeit verzögert. Wir fordern die künftige Landesregierung auf, unverzüglich mit dem Planverfahren zur Rettung Proschims zu beginnen."
Cottbus, 18.10.2019. Die GRÜNE LIGA protestiert entschieden dagegen, dass offenbar Strom aus dem Braunkohlenkraftwerk Jänschwalde französischen Kunden als Ökostrom verkauft wurde. Das ergaben Recherchen des Fernsehsenders France 2. Als Ökostrom wurde dabei offenbar derjenige Anteil der Stromerzeugung deklariert, der aus der Mitverbrennung von Klärschlamm stammt.
Der am 24. September bekanntgewordene Wechsel von Sachsen Ex-Regierungschef Stanislaw Tillich (CDU) in den Aufsichtsrat des Braunkohleförderer Mibrag sorgt für bundesweite Empörung. Eine erst am Folgetag gestartete Petition erreichte schon binnen zwei Tagen bereits mehr als 32.000 Unterzeichner. Die Initiatorin Hannelore Wodtke aus Welzow (Brandenburg) fordert darin den Rückzug von Tillich von dem Aufsichtsratposten und die Einrichtung eines Untersuchungsausschusses. Der sächsische CDU-Politiker war einer der Vorsitzenden in der sogenannten Kohlekommission, in der auch Wodtke für die Tagebaubetroffenen saß. Auch nach dem Bericht der Kommission plant die Mibrag weiterhin die sächsischen Dörfer Pödelwitz und Obertitz abzubaggern. Einen Erhalt der Dörfer lehnte Tillich in der Kommission entschieden ab.